Facharztausbildung – Möglichkeiten und Dauer

Der Werdegang eines Arztes vom Studenten bis zum Oberarzt- oder Chefarzt ist ein langer Weg und bringt einige Etappen mit sich. Die nächste Etappe auf dem Weg zum Oberarzt ist die Spezialisierung zum Facharzt.
In der Facharztausbildung werden in einem selbst gewählten Bereich wie z.B. Radiologie oder Allgemeinchirurgie, vertiefende Kenntnisse der ärztlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben und angewendet.

Zusätzlich können darauf aufbauend noch weitere Spezialisierungen in Form von Schwerpunkten (z.B. Kinderradiologie) oder Zusatz-Weiterbildungen (z.B. Tropenmedizin) erfolgen.
All diese Weiterbildungen werden durch Prüfungen abgeschlossen.

Je nach Fachgebiet dauert die Weiterbildung zum Facharzt 5-6 Jahre und erfordert die Erfüllung eines Weiterbildungskatalogs, der von den Landesärztekammern festgelegt wird.
Offiziell lautet die Bezeichnung „Arzt in Weiterbildung“, viel geläufiger ist jedoch der Begriff „Assistenzarzt“.

Tätigkeiten bei der Facharztausbildung

Die Ärzte in Weiterbildung werden von einem Ober- oder Chefarztes bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten angeleitet. Meistens gehört hierzu die Routinearbeit auf Station, wie Visiten und Aufnahmeuntersuchungen oder die Durchführung medizinischer Eingriffe unter Aufsicht. Welche Arbeitsbedingungen im Einzelnen in den verschiedenen Kliniken auf Sie warten, können Sie mithilfe von ethimedis herausfinden und sich auf eine für Sie passende Stelle bewerben.

Schwerpunktweiterbildung nach der Facharztausbildung

Schwerpunktweiterbildungen dauern etwa 2 Jahre an und erfordern meist eine abgeschlossene Facharztausbildung. Die Zusatz-Weiterbildungen setzen meist eine abgeschlossene Ausbildung in einem Fachgebiet, 200 belegte Kursstunden oder 12 monatige Arbeitseinsätze in dem Gebiet voraus.
Mit ethimedis können Sie alle Kliniken herausfiltern, die Ihre gewünschten Schwerpunkte und Spezialisierungen anbieten oder Fortbildungen in diesen Bereichen fördern und sich gezielt Kliniken aufzeigen lassen.

Für die Weiterbildung im Ausland gelten spezielle Regeln.
Außerdem können Forschungstätigkeiten nur in Ausnahmefällen auf die Weiterbildungszeit angerechnet werden, wenn ein Bezug zu klinischen Tätigkeiten und Patientenkontakt gegeben ist.

Diese Facharztausbildungen sowie Zusatz-Weiterbildungen sind möglich

Laut Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer , die nur als Richtlinie für die Landesärztekammern gilt, sind u.a. folgende Facharztausbildungen möglich:

  • Anästhesiologie
  • Augenheilkunde
  • Chirurgie
  • Allgemeinchirurgie
  • Gynäkologie
  • Innere
  • Kinder- und Jugend
  • Neuro
  • Radio
  • Psychiatrie
  • Uro

Zusatz-Weiterbildungen:

  • Allergologie
  • Diabetologie
  • Ernährungsmedizin
  • Flugmedizin
  • Intensivmedizin
  • Klinische Akut- und Notfallmedizin
  • Notfallmedizin
  • Sportmedizin
  • Tropenmedizin

Die Zeit nach der Facharztausbildung

Mit dem Erlangen des Facharzttitels entscheidet sich dann der weitere Werdegang eines Mediziners. Wird eine weitere Tätigkeit als niedergelassener Arzt anvisiert, ist dies der Zeitpunkt, um sich in einer eigenen Praxis selbstständig zu machen oder die Anstellung in einem MVZ zu suchen. Strebt man nach der Facharztausbildung hingegen eine Karriere in der Klinik bis hin zum Oberarzt oder eventuell sogar bis zum Chefarzt an, folgen weitere Jahre als angestellter Facharzt in einem Krankenhaus.

Sie streben nach der Facharztausbildung die Ernennung zum Oberarzt an? Das sind die Voraussetzungen

Um den nächsten Schritt, die Ernennung zum Oberarzt zu erlangen, werden in der Regel einige Jahre Arbeitserfahrung als Facharzt vorausgesetzt.
Die Stelle des Oberarztes ist eine administrative Position, deren Bedingungen nicht wie beim Facharzt einheitlich von den Landesärztekammern geregelt sind, sondern durch individuelle Kriterien der Kliniken festgelegt werden. Rein theoretisch kann man bereits nach der Facharztausbildung und dem Erwerb des Facharzttitels zum Oberarzt berufen werden. Dies geschieht in der Regel allerdings nur sehr selten, da langjährige Berufserfahrung inklusive der Aneignung von Fachwissen und der Absolvierung von Weiterbildungen von den meisten Kliniken als Qualifikationskriterium angesehen werden.

In der Rolle eines Oberarztes muss man nicht nur medizinische Expertise, sondern vor allem auch ökonomisches Denken, Führungskompetenz und Organisationsinn beweisen. Fachärzte, die diese Kompetenzen mitbringen, haben gute Chancen bei der Bewerbung auf eine freie Oberarztstelle.

Zum Aufgabenbereich gehören vor allem administrative Aufgaben wie die Ausbildung und Führung der Assistenzärzte sowie Fachärzte, die Koordination der Station und die Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte im Stationsablauf.

Allerdings wird man nicht zwangsläufig durch die Ernennung zum Oberarzt in die entsprechende Gehaltsklasse eingestuft. Teilweise vergeben Kliniken den Titel „Oberarzt“, zahlen die Mediziner aber weiterhin nach Entgeltstufe 2, die dem eines Facharztes entspricht.
Ob und welche Kliniken die Entgeltstufen nach Tarifvertrag beachten kann ganz einfach in unserem Karrierenetzwerk eingesehen werden.

Um die Spitze der klinischen Karriereleiter – daher die Position des Chefarztes zu erreichen – sind mehrere Jahre Erfahrung als Oberarzt notwendig. Neben exzellenten medizinischen Kenntnissen sind häufig auch Engagement in der Forschung gern gesehen. Mittlerweile werden diese Voraussetzungen als Standard angesehen und der Fokus liegt mehr auf Führungscharakteren, welche die Klinik entsprechend repräsentieren und gute Ärzte halten können. Der Druck eine wirtschaftlich effiziente Abteilung zu führen und Gleichzeitig eine hohe medizinische Qualität garantieren zu können, nimmt immer mehr zu und fordert hohe Belastbarkeit der Chefärzte.

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