Was passiert nach der Pandemie?

Keine Absolventen in 2020?

Kommt nach Corona der große Ärztemangel? Diese Frage ist berechtigt, wenn man die aktuelle Situation in den Krankenhäusern und Universitäten näher betrachtet.

Die Universitäten sind landesweit geschlossen. Für Studierende gilt: Keine Vorlesungen, keine Seminare, keine Blockpraktika. Grund dafür ist das neue SARS-CoV-2.

Auch oder sogar besonders die Medizinischen Fakultäten sind von den Einschränkungen betroffen: Famulaturen können nicht mehr absolviert werden, Unterricht am Krankenbett und somit die Vermittlung wichtiger klinischer Kenntnisse und praktischer Untersuchungen wurde eingestellt. Die Ausbildung der Nachwuchsmediziner kommt damit zum Erliegen.

Ob Abschlussprüfungen, bzw. M2 oder M3 verschoben werden oder überhaupt absolviert werden können, wird aktuell diskutiert. Viele Studierende bereiten sich schon seit Dezember 2019 auf das im April 2020 anstehende zweite Staatsexamen vor. Das zweite Staatsexamen (M2) ist die schriftliche Abschlussprüfung im Medizinstudium und wird aufgrund des hohen Stoffumfangs von den Medizinstudierenden auch als „Hammerexamen“ bezeichnet.

Im schlimmsten Fall droht einem ganzen Jahrgang das Studium nicht planmäßig beenden zu können. Dadurch fehlt ein ganzer Jahrgang junger Ärztinnen und Ärzte, um das Gesundheitssystem zu stärken, die ohnehin schon überlasteten Ärzte zu unterstützen und aufgrund von Ruhestand ausscheidende Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen.

Reaktionsmöglichkeiten

In England hat die Universität Cambridge inzwischen alle praktischen Abschlussprüfungen für Medizinstudierende im letzten Jahr abgesagt. Sie schickt die Medizinstudierenden im Schnelldurchlaufverfahren in das Gesundheitssystem. Grund dieser drastischen Maßnahme war zum einen die große Zahl an Ärzten, die nur mit der Betreuung der Prüfungen beschäftigt gewesen wäre und zum anderen der hohe vermeidbare Patientenkontakt. Gleichzeitig erlangen damit alle Studenten ihren Abschluss und können direkt als vollqualifizierte Ärzte im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden.

Diese Maßnahme könnte auch bei uns angewandt werden, sollte ein Versorgungsengpass in den deutschen Kliniken drohen. Damit würden alle Studierenden, die im Mai ihr drittes Staatsexamen ablegen, gleichzeitig mit Beedigung des PJs ihre Approbation und damit die Erlaubnis zur Tätigkeit als Arzt oder Ärztin erhalten.

Ob dies letztendlich zur Qualität der Behandlung beiträgt bleibt dabei offen. Besondere Umstände erfordern wahrscheinlich einfach besondere Maßnahmen.

Wir als Ethimedis Redaktion möchten uns auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die großartige Arbeit leisten und mit Ihrem Einsatz unser tägliches Leben aufrecht erhalten. Dazu gehören Reinigungskräfte, Müllabfuhr, PolizistInnen, Feuwehrleute genauso wie ÄrztInnen, Pflegekräfte, ErzieherInnen und SupermarktmitarbeiterInnen uvm..

Deutschlandweiter
Checkup ☑
Storys