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4,9 Sterne
PJ Bewertung Innere bei Klinikum Guetersloh (Januar 2019 bis April 2019)
Stationen
Gastroenterologie,Hämatoonkologie, Pulmologie,Kardiologie,Palliativstation, internistische Intensiv und Notaufnahme Kommentar
Hallo zusammen :)
Ich habe alle meine PJ-Orte mithilfe des PJ-Rankings gewählt und wurde nicht enttäuscht, gerade die damals hohe Benotung des Gütersloher Klinikums war und ist nach wie vor wirklich gerechtfertigt, denn:
Team/Station: In dem Klinikum gibt es die Kardiologie,Pulmologie,Gastroenterologie und Hämatologie/Onkologie, Palliativstation sowie eine internistische Notaufnahme, dort hin kann überall rotiert werden, der PJ-Beauftragte und vor allem der Beauftragte für die Rotationen der PJler in der Innere hören sich die Wünsche an und gehen bestmöglich darauf ein, dass machen sie wirklich gut und ich habe auch von keinem anderen PJler klagen gehört, anstatt dessen wohin sie noch wechseln können. Allgemein ist zu sagen, dass bei sämtlichen Wünschen offene Ohren herrschen. Ob es eine Mitfahrt im NEF ist oder man in ganz andere Abteilungen einen Blick werfen möchte, ich persönlich hatte aufgrund meines zugelosten 4. Prüfungsfaches die Strahlentherapie für 2 Tage besucht und das dortige Team samt Chefarzt haben wirklich viel erklärt,gezeigt und dafür gesorgt, dass ich alles sehen kann was von belangen oder erklärend ist, echt top. Die Ermutigung dazu kam von einem Oberarzt der Viszeralchirurgie, der am Mittagstisch hörte, dass ich dieses 4. Fach bekommen hatte, also echt offene Ohren.
Jede Station hat ihren eigenen Charme, eigene Abläufe, eigene Chefärzte usw. aber was sie alle gemeinsam haben ist, dass die Ärzte von Assistenzarzt bis Chefarzt einem helfen, fördern und im Blick haben. Je nach dem wie lange man selbst auf dieser Station bleibt, bekommt man ein eigenes Patientenzimmer, d.h. man bespricht mit dem Assistenzarzt/der Assistenzärztin was die Patienten benötigen, alle Ergebnisse der Untersuchungen werden einem gezeigt und man soll diese interpretieren, daraus die Therapie entwickeln, den Patienten darüber informieren, bei der Visite Oberärzte und dem Chefarzt den Patienten vorstellen, eben genau das machen was nach dem Studium auf einen zukommt. Und diese Chance hat man auf allen Stationen, die Assistenzärzte sind wirklich super und man hat eine 1:1 - Betreuung, was ich extrem gut fand, bei mir war es wirklich auf jeder Station samt Notaufnahme so, somit konnte man auch immer unter Aufsicht seine Fähigkeiten erweitern bzw direkt nachfragen und nicht erstmal aus dem Patientenzimmer den langen Flur entlang laufen, fragen wo denn der betreuende Arzt ist, der ist dann nicht da und schon steht man doof da, zumal man bei der direkten Betreuung natürlich auch ganz andere Tätigkeiten lernen kann , z. B. Transfusionen, Chemotherapeutika-Gabe oder eine Magensonde am wachen Patienten legen (auch der dortige Chefarzt wollte, dass ich das lerne).
Fazit: Durch die gute Betreuung bekommt man wirklich viele Einblicke und Fähigkeiten, wobei ich persönlich da auch etwas defensiver bin und da noch viel Raum nach oben ist, andere PJler berichteten ja auch hier im Ranking schon über andere Tätigkeiten und auch meine Mit-PJler. Somit bestimmt man natürlich selbst wieviel man lernen kann, aber die Möglichkeit viel zu lernen gibt es auf jeden Fall in diesem Klinikum und wenn man zeigt man möchte geht auch schon die Reise los und man bekommt von allen Seiten anfragen und gleichzeitig Hilfe.
Routine-Blutentnahmen werden von der Krankenpflege entnommen, somit hat man Zeit für die Visite und dessen Vorbereitung, auch ein großer Vorteil, ich habe von Freunden erfahren, dass sie z.B. in Unikliniken ein Telefon bekamen um dann überall Blut zu entnehmen und Viggos zu legen und das war ihr PJ. In Gütersloh bekommt man ein Telefon, man wird auch mal für eine Blutentnahme oder zwei Viggos angefragt, aber die Ärzte und Pflege sind richtig dankbar und froh und es gibt auf jedenfall Tage, wo man keine einzige Nadel in der Hand hatte und dafür z.B. bei der Visite entweder beiwohnt (sehr lehrreich) oder selber einen Patienten vorstellt oder bei einer Untersuchung zuguckt oder z.B, bei der Sonographie selber "schon einmal guckt" oder auch einen gastroenterologischen Patienten in der Tumorkonferenz vorstellt. Blutentnahmen sind eher die Ausnahmen als die Regel ! Es sei denn die Krankenpflege hat nichts bei dem Patienten "bekommen", dann muss man mal gucken, aber die Assistenzärzte sagen auch : geh du mal zu der Untersuchung, Unterricht , etc. ich mache die schon , super oder?
Ansehen des PJ: Man wird vorgestellt, gefragt, zum Essen mitgenommen, gelobt, bedankt, man könnte denken es wäre selbstverständlich, dort geschieht es
Unterricht:
1 mal die Woche für PJler und Famulanten, Dienstag Nachmittags um 14 Uhr, meistens gut, wie ein Vorredner schon bemerkte: es gab Ausfälle , prinzipiell ein guter Mix aus Chirurgie und Innere im Hinblick auf die M3 + zusätzliche Fächer wie Anästhesie,Radiologie,Urologie,Gyn samt Begehung des Kreissaales
1 mal die Woche für die Ärzte von Ärzten, Donnerstag Nachmittag mit verschieden Themenbereichen der inneren Medizin
Unbedingt abgrenzen möchte ich davon den täglichen Unterricht durch Assistenz-,Ober- und Chefärzten am Patientenbett, dort konnte man sehr viel lernen und verstehen und dieser fand somit ja jeden Tag statt und war richtig gut, zusätzlich gibt es in der Woche oder am Wochenende Fortbildung, Vorträge von Experten zu bestimmten Themen etc. zu denen man auch immer mit eingeladen ist, zum Teil außerhäusig in Hotels z.B.
Freizeit: Keiner verwährt einem den früheren Feierabend, jedoch ging es mir und den anderen PJlern so, dass man -im positivem- auch genug zu tun hat - vorallem was einem was bringt -, sodass man auch mal länger bleibt weil man noch einen Brief fertig macht oder einen Befund abwartet oder manche noch in die Notaufnahme gegangen sind um dort zu gucken oder noch Blutausstrichpräparate mit einem Oberarzt oder dem Chefarzt der Hämato-Onkologie beurteilten.
Aber egal ob Urlaub oder mal früher gehen, keiner legt da einem Steine in den Weg
Kontakt zur Pflege: Da jede Station andere Abläufe hat, hat man mal mehr oder weniger mit der Pflege zu tun, im Ganzen aber freundlich und auch mal lustig, ich persönlich wurde nicht blöd behandelt oder ähnliches, auch die Pflege hatte immer ein offenes Ohr und zeigte sich motiviert wenn man es auch war
Klinik insgesamt: Durch den Cocktail aus 1:1 Betreuung, offenen Ohren, gutem Ansehen, der Größe des Klinikums bei zeitgleicher echt hoher Kompetenz -was sich auch in den z.T. deutlich komplexeren Erkrankungen wiederspiegelt - , aber auch die Unterstützung neben der Strecke wie die Unterkunft, kostenloses Frühstück und Mittagessen (man kann einen Cafe am Nachmittag als "Ersatz" des Frühstückes bekommen (ich persönlich habe nie gefrühstückt weil zu der Zeit z.B die Visiten waren), man hat wirklich sehr viel Unterstützung auf mehreren Ebenen bekommen, um was zu lernen und sich zu entwickeln.
Betreuung: wie bereits erwähnt 1:1-Betreuung, durchgängig. egal ob gestandende Assistenzärzte, Fachärzte oder Oberärzte, aber auch Chefärzte. Durch das Telefon aber auch durch das tägliche Mittagessen, die morgendliche Besprechung um 7:50 Uhr und durch den jeweiligen Betreuer bekommt man zusätzliche Infos oder Angebote, irgendwo mitzugehen, sich etwas anzugucken wie z.B. eine Obduktion oder auch durch die anderen PJler bekommt man zusätzliche Infos.
Zudem die angedeutete Unterstützung/Betreuung neben der Strecke: die Unterkunft liegt in der Turnerstraße 2, 33332 Gütersloh , sie befindet sich in direkter Nähe zum Klinikum aber auch so weit genug, dass man nicht auf dem Gelände wohnt. Die Unterkunft bilden 2 übereinander liegend, gemietet Wohnungen, die jeweils als 3er-WG konzipiert sind (2 große Zimmer und ein kleines). In jeder Wohnung gibt es einen Backofen, eine Waschmaschine (im Keller samt Wäscheleinen), kostenloses WLAN und jeweils Doppelbetten. Die Kombi ist deutlich seltener als man glaubt. Die Lage ist auch ganz gut, in direkter Nähe findet sich ein Getränkemarkt und ein Bäcker, Apotheke, nicht weit ein Discounter und der schöne Stadtpark von Gütersloh. Bahnhof und Innenstadt liegen zugegeben etwas entfernter, doch bei einem Gang durch den Stadtpark braucht man etwa 15 min dort hin. Aber das Nötigste ist wie gesagt in der Nähe.
Station/Einrichtung: Die Stationen befinden sich in verschiedenen Gebäudeteilen, die Gebäudeteile sind verschieden alt. Die Notaufnahme und die Endoskopie sind sehr neu, die Intensiv alt aber schlussendlich findet man auf den Stationszimmern was man braucht oder eben dann im Lager und die Patienten werden gut versorgt. Auf jeder Station sitzt eine Stationssekretärin, die Befunde und der Termine organisieren und stets hilfsbereit sind, alle Stationen haben Arztzimmer mit PCs, man kann sich überall einloggen. Einzige Problematik sind die verschiedenen Windows-Passwörter, zur Not Neustart. Somit hat man als PJler immer Räume, wo man sich Befunde und Briefe "in Ruhe" angucken oder schreiben kann.
Ich würde jederzeit wieder das Innere-Tertial dort machen
Erstellt am
03.07.2019