Klinikbewertungen und Klinikinformationen

Objektive Bewertungen zu allen Kliniken und Fachabteilungen

 

Allgemeine Informationen zur Klinikbewertung

Objektive Klinikbewertungen ermöglichen Ärztinnen, Ärzten und Medizinstudierenden die zielsichere Auswahl einer geeigneten Klinik oder Fachabteilung.

Eine Klinikbewertung auf Grundlage subjektiver Erfahrungsberichte liefert keine zuverlässigen Ergebnisse und ist nicht aussagekräftig. Beispielsweise könnte aufgrund mangelhafter Leistung und Qualifikation gekündigter Mitarbeiter einen sehr negativen Erfahrungsbericht verfassen. Im Gegenzug könnte der Chefarzt der betroffenen Klinik einen seiner Assistenzärzte beauftragen einen sehr positiven Erfahrungsbericht zu verfassen. Gleichzeitig konzentrieren sich Erfahrungsberichte häufig auf unterschiedliche Aspekte. Da häufig nur sehr wenige Erfahrungsberichte zu den einzelnen Fachabteilungen vorliegen, sind einzelne Erfahrungsberichte häufig wertlos. Dieses Problem kann nur durch eine objektive Form der Klinikbewertung gelöst werden.

Das Karrierenetzwerk von Ethimedis umfasst einzigartige Informationen und Bewertungen zu allen Kliniken und Fachabteilungen in Deutschland. Detaillierten Suchfunktionen ermöglichen eine gezielte Selektion der Krankenhäuser und die aussagekräftigen Klinikprofile vermitteln alle relevanten Klinikinformationen.

Ergänzende Erfahrungsberichte liefern zusätzlich auch persönliche Eindrücke von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern vor Ort. Sie fließen jedoch nicht in die Klinikbewertung ein sonderen bieten lediglich ergänzende Eindrücke und Informationen.

Hier gelangst du direkt zu allen Kliniken und Klinikbewertungen

 

 

Konzeption der Klinikbewertungen

Grundlage der Klinikbewertung

Das Ziel von Ethimedis ist es, eine objektive Vergleichbarkeit der einzelnen Fachabteilungen zu ermöglichen, umfangreiche Klinikinformationen zur Verfügung zu stellen und eine Alternative zu subjektiven Erfahrungsberichten zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Jahren spezifische Bewertungskriterien für die unterschiedlichen Fachabteilungen erarbeitet, welche die Eigenschaften der Messbarkeit, Objektivierbarkeit und Überprüfbarkeit erfüllen. Die Analyse und Definition dieser Kriterien erfolgte in Kooperation mit den Fachschaften für Medizin, dem Marburger Bund sowie Assistenz- und Fachärzten aus den jeweiligen Fachbereichen. Aufgrund dieser Konzeption, basieren die Bewertungskriterien unter anderem auf den Idealvorstellungen sowie auf den Negativerfahrungen der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. In der Klinikbewertung werden folgende Teilbereiche verarbeitet:

  • Team & Struktur
  • Weiterbildungsqualität
  • PJ & Famulatur
  • Verdienstmöglichkeiten
  • Freizeit
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Arbeitsbedingungen und Atmosphäre
  • Führungskultur
  • Wissenschaftliches Arbeiten
  • Weiterentwicklungschancen
  • Förderung von Fortbildungen und Kongressen

Die Antwortmöglichkeiten zu den einzelnen Bewertungskriterien sind gemäß Gewichtung mit Punkten unterlegt, welche mittels eines Algorithmus zur Bewertung der jeweiligen Fachabteilung führen.

Da für jeden Teilbereich der Bewertung in jeder Fachabteilung die gleichen Bewertungskriterien gelten, ist die Vergleichbarkeit gewährleistet.

 

Segmentbewertung zur Klinikbewertung

Die eigentliche Klinikbewertung erfolgt auf Ebene der einzelnen Fachabteilungen. Innerhalb der einzelnen Fachabteilungen werden außerdem einzelne Teilbereiche im Rahmen einer Segmentbewertung analysiert.

Eine übergeordnete Klinikbewertung der gesamten Klinik ist auf Grund der großen Unterschiede zwischen den einzelnen Fachabteilungen nicht zielführend.

Da Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende unterschiedliche Präferenzen, Interessen und Anforderungen haben, muss auch die Bewertung der Fachabteilungen unterschiedliche Teilaspekte oder Segmente berücksichtigen. Beispielsweise kann eine Fachabteilung über eine hervorragende Weiterbildung für Assistenzärzte verfügen, gleichzeitig jedoch keine Möglichkeiten für ein PJ anbieten. Diese Klinik wäre selbstverständlich eine gute Wahl für einen Assistenzarzt oder eine Assistenzärztin, allerdings für einen Medizinstudierenden im Praktischen Jahr ungeeignet.

Jedes Teilsegment stützt sich in der Analyse auf zahlreiche Bewertungskriterien, welche zu der jeweiligen Segmentbewertung führen.

Segmentbewertung der Klinikbewertung

 

Datenqualität und Datenquellen der Klinikbewertung

Übersicht der Datenquellen

Informationen zu Kliniken resultieren aus unterschiedlichen Datenquellen:

  1. Externe Marktdaten
  2. Interne Klinikdaten

 

Marktdaten zur Klinikbewertung

Zunächst werden zu allen Kliniken und Fachabteilungen in Deutschland kontinuierlich Marktdaten erhoben. Diese Marktdaten stammen beispielsweise aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V (Berichtsjahr 2015), von den Homepages der Kliniken, von den Homepages der Ärztekammern oder aus Umfragen im Rahmen des deutschlandweiten Checkups der Fachabteilungen.

Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Marktdaten kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.

Die Qualitätsberichte der Krankenhäuser werden vorliegend nur teilweise bzw. auszugsweise genutzt. Die Qualitätsberichte der Krankenhäuser werden vorliegend in Verbindung mit anderen Erkenntnisquellen genutzt. Die angegebenen Empfehlungen und Ergebnisse stellen daher keine authentische Wiedergabe der Qualitätsberichte dar. Eine vollständige unveränderte Darstellung der Qualitätsberichte der Krankenhäuser erhalten Sie unter www.g-ba.de.

 

Klinikdaten zur Klinikbewertung

Kliniken haben die Möglichkeit, eigenständig Angaben zu den geltenden Rahmenbedingungen in der Klinik sowie in den einzelnen Fachabteilungen zu machen.

Da die Klinik für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen verantwotlich ist, muss sie die gemeldeten Rahmenbedingungen auch tatsächlich erfüllen. Vor diesem Hintergrund kann in diesem Fall von einer besonders hohen Datenqualität ausgegangen werden.

Selbstverständlich werden die internen Klinikdaten mit den externen Marktdaten abgeglichen und überprüft. Abweichungen oder Unstimmigkeiten können jeder Zeit gemeldet werden.

 

Siegel für die Datenqualität und die Datenquellen

Im Netzwerk kennzeichnen Siegel die jeweilige Datenqualität sowie die primäre Datenquelle. Fachabteilungen oder Kliniken ohne entsprechendes Siegel verfügen ausschließlich über Marktdaten.

 

bestätigt

Die für das Klinikprofil erhobenen Daten wurden von der Klinik selbst hinterlegt.

(Hohe Datenqualität hinsichtlich Richtigkeit und Vollständigkeit)

bestätigt & geprüft

Die für das Klinikprofil erhobenen Daten wurden von der Klinik selbst hinterlegt und die Richtigkeit wurde von Ethimedis überprüft.

(Maximale Datenqualität hinsichtlich Richtigkeit und Vollständigkeit)

Deutschlandweiter Checkup zur Klinikbewertung

Transparenzinitiative für bessere Rahmenbedingungen

Gemeinsam mit dem Marburger Bund Bayern hat Ethimedis eine Transparenzinitiative zur Offenlegung und zur nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen für Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende in Kliniken gestartet.

Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende haben die Möglichkeit, ihre Klinik oder Fachabteilung an Hand eines objektiven Fragebogens zu bewerten. Die Ergebnisse werden anonym ausgewertet, validiert und im Rahmen der Klinikbewertungen veröffentlicht.

Leitgedanke der Initiative ist es, Kliniken und Fachabteilungen objektiv zu analysieren, die Rahmenbedingungen transparent und vergleichbar zu machen, um durch den Wettbewerb eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen. Gleichzeitig sollen jedoch auch Klinken und ihre Fachabteilungen die Möglichkeit erhalten, sich wirkungsvoll zu präsentieren und bei erfolgreicher Positionierung auch langfristig eine bestmögliche Besetzung ihrer vakanten Stellen effektiv sicherzustellen.

Hier können Sie Ihre Klinik oder Fachabteilung analysieren.

 

Zwischenfazit zum deutschlandweiten Checkup der Fachabteilungen

Das erste Zwischenfazit offenbart sowohl erfreuliche als auch erschreckende Ergebnisse. Die folgenden Aussagen basieren auf den Ergebnissen der Zwischenauswertung und sind aufgrund der andauernd Befragung und Auswertung noch nicht abschließend. Außerdem wird für das Zwischenfazit lediglich ein kleiner Ausschnitt der insgesamt ausgewerteten Parameter aufgegriffen.

Hinsichtlich der Weiterbildungsqualität zeig sich, dass ca. 30% der analysierten Fachabteilungen über ein vorbildliches Weiterbildungskonzept verfügen. Allerdings zeigt die Untersuchung auch, dass knapp jede dritte Fachabteilung selbst Mindeststandards, wie beispielsweise ein strukturiertes Weiterbildungscurriculum, vermissen lässt. Die weiterführenden Auswirkungen dieser Problematik verdeutlicht auch eine nähere Betrachtung der Ergebnisse aus internistischen Fachabteilungen: Im Großteil der analysierten internistischen Fachabteilungen ist keine feste Rotationsphase zum Erlernen der Funktionsdiagnostik eingeplant. Daraus erklärt sich auch die häufige Definition der Funktionsdiagnostik als Lernfeld in den einzelnen Arztprofilen.

Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit liegt bei 48h. Allerdings melden auch zahlreiche Befragte eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von über 60 Stunden. In wenigen Extremfällen wurden sogar 70 bis 80 Stunden gemeldet. Dieser Umstand erscheint zunächst nicht überraschend. Erschreckend ist jedoch, dass in ca. 20% der untersuchten Fachabteilungen Überstunden teilweise nicht erfasst und nicht ausgeglichen werden. Da auch teilweise keine Angaben gemacht wurden, kann von einer wesentlich höheren Dunkelziffer ausgegangen werden.

Bezüglich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie lässt sich erkennen, dass Kliniken immer häufiger eigene Kitas implementieren oder Kooperationen mit externen Kitas eingehen. Allerdings melden lediglich 30% der Befragten, dass eine Vervollständigung der Weiterbildungsinhalte aus der Facharztweiterbildung während der Schwangerschaft möglich erscheint oder die Fachabteilung über einen Plan für die Teilnahme am Klinikalltag in der Schwangerschaft verfügt.

Für PJ-Studenten und Famulanten zeichnet die Untersuchung bisher ein gutes Umfeld hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltung von PJ und Famulatur. Finanziell zeigt sich jedoch eine breite Spanne. In der Spitze wird das PJ mit 800 Euro monatlich vergütet wohingegen, insbesondere in einzelnen Regionen, teilweise auch keine Vergütung gezahlt wird. Kleidung und Verpflegung wird PJ-Studenten in den meisten Kliniken kostenfrei zur Verfügung gestellt. Famulanten hingegen bekommen nur in Einzelfällen eine Vergütung und häufig erhalten Sie auch keine kostenfreie Verpflegung.

Für eine weiterführende Auswertung ist zwingend eine weitere Beteiligung der Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierenden erforderlich. Daher sollte die Befragung in den kommenden Wochen und Monaten rege genutzt und auch von den verbleibenden Landesverbänden des Marburger Bundes aufgegriffen werden.

 

Zwischenfazit zu den Gesprächen mit Klinikverantwortlichen

Parallel zur Durchführung des Checkups wurden von Ethimedis inzwischen knapp 700 Klinikverantwortliche kontaktiert und etwa 500 Interviews mit Chefärztinnen und Chefärzten geführt. Auch aus diesen Gesprächen lassen sich bereits erste Tendenzen ableiten.

Kliniken haben grundsätzlich erkannt, dass die möglichst optimale Besetzung vakanter Stellen eine erfolgskritische Herausforderung darstellt. Darüber hinaus bestätigen zahlreiche Verantwortliche in den Klinikverwaltungen, dass eine Veränderung der Rahmenbedingungen erforderlich ist, um dieser Herausforderung angemessen begegnen zu können. Konkrete Maßnahmen wurden bisher jedoch noch von zu wenigen Einrichtungen eingeleitet. Vereinzelt wurden aber erste Arbeitskreise gegründet, um neue Konzepte für das ärztliche Personalmarketing zu entwickeln.

Viele Klinikverantwortliche bestätigen jedoch, dass Ihnen selbst der Status quo der Rahmenbedingungen innerhalb der unterschiedlichen Fachabteilungen absolut unbekannt ist. Da auf Grundlage mangelnder Informationen nur schwer Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet werden können, bietet der von Ethimedis definierte Kriterienkatalog auch einen optimalen Einstieg zur Analyse der Ist-Situation. Aus der dadurch gewonnen Ausgangslage können im weiteren Verlauf Handlungsbedarfe definiert und im Rahmen eines Maßnahmenplans abgearbeitet werden. Die Erfolge können anschließend auch unmittelbar im Netzwerk kommuniziert und eingesehen werden.

Ein erster Erfolg der Initiative zeigt sich durch die wachsende Bereitschaft zahlreicher Kliniken und Verbände, sich der Initiative anzuschließen. Die teilnehmenden Kliniken gehen mit gutem Beispiel voran und setzen ein starkes Zeichen für mehr Transparenz und eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund werden aktuell bereits viele Fachabteilungen gemeinsam mit den verantwortlichen Chefärztinnen und Chefärzten analysiert. Aufgrund der mit dieser Systematik verbundenen Verbindlichkeit der ermittelten Daten, gewinnen die Informationen des Netzwerks zusätzlich an Qualität.

Leider verfolgen weiterhin auch einige Kliniken eine Strategie der Intransparenz. Im Rahmen der bisherigen Untersuchung wurden auch Kliniken mit vermeintlich gutem Renommee identifiziert, welche hinsichtlich Weiterbildungsqualität, Arbeitsbedingungen etc. eklatante Mängel aufweisen. Problemen wie ausgelaufene Weiterbildungsbefugnissen, fehlenden Weiterbildungscurricual, massiven Arbeitszeitverstößen, unbezahlten oder nicht erfassten Überstunden werden aufgrund der aktuell vorherrschenden Intransparenz vertuscht oder mit Verweis auf das eigene Renommee oder auf die attraktive regionale Lage gerechtfertigt.

Das Verständnis der betroffenen Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende für diese Einstellung hält sich in Grenzen. 92 Prozent der befragten Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierenden erwarten auch von Klinken eine Beteiligung an der Transparenzinitiative und ein gewisses Eigeninteresse an einer Veränderung der antiquierten Strukturen oder Haltungen. Die konkreten Anforderungen können Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende unter www.ethimedis.de im Rahmen eines Arztprofils anonym hinterlegen. Durch die Vielzahl der Äußerungen, lassen sich leichter Interessensschwerpunkte ableiten und entsprechende Veränderungen bei den Kliniken durchsetzen.

Auch auf Seiten der Chefärztinnen und Chefärzte zeigt sich ein differenziertes Bild. Die eine Seite setzt auf einen modernen Kurs mit einem großen Interesse an den Mitarbeitern, einem großen Verständnis für den eigenen Weiterbildungsauftrag und einer hohen Bereitschaft zur Transparenz. Die andere Seite definiert sich häufig besonders über die persönlichen fachlichen Fähigkeiten sowie über das Leistungsspektrum der Fachabteilung. Natürlich bewegen sich auch zahlreiche Chefärztinnen und Chefärzte zwischen diesen beiden Polen.

Die bisherigen Analysen attestieren jedoch besonders der ersten Gruppe sehr gute Werte hinsichtlich der Rahmenbedingungen in Ihren Fachabteilungen. Gleichzeitig zeigt diese Gruppe auch ein hohes Maß an Selbstreflexion und die Bereitschaft, sogar zu den wenigen suboptimalen Positionen, gemeinsam mit dem oberärztlichen Team entsprechende Konzepte zur weiteren Optimierung zu erarbeiten.

Die zweite Gruppe ist oft nur wenig bereit die eigene Strategie zu hinterfragen. Gleichzeitig weisen aber gerade diese Fachabteilung nur wenige konkrete Konzepte auf, um aktuellen Problemstellungen zu begegnen. Besonders häufig verfügen diese Fachabteilungen über kein Weiterbildungscurriculum, Mitarbeitergespräche werden nur sehr selten oder auch sehr unstrukturiert geführt, Überstunden werden nicht erfasst und individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten kaum gefördert.

Ziel muss es daher weiterhin sein, zunächst für transparente Rahmenbedingungen zu sorgen, um im Anschluss eine flächendeckend Verbesserung zu erzielen. Denn nur durch eine entsprechende Verbesserung lässt sich die Zufriedenheit der Ärztinnen und Ärzte erreichen, welche letztendlich die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg, eine gute medizinische Versorgung und die Patientensicherheit in deutschen Krankenhäusern darstellt.