Praktisches Jahr (PJ) im Ausland

Die Möglichkeit einen Teil Ihres PJ außerhalb von Deutschland zu absolvieren, für 3 Monate im Ausland zu leben und dabei eine neue Sprache oder Kultur kennenzulernen, fasziniert Sie? Sie sind gerade dabei Ihr PJ-Tertial im Ausland zu planen und brauchen noch Infos über die Möglichkeiten, die Bewerbung und den Ablauf?

Hier haben wir alles, was Sie zum PJ im Ausland wissen müssen und eine Liste mit Partneruniversitäten/von ethimedis ausgezeichneten Krankenhäusern mit guten Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Sie zusammengestellt, damit Sie direkt loslegen können. Dort können Sie sich gleich über Ihren Ethimedis-account bewerben!

„Grundsätzlich soll das Praktische Jahr Medizinstudenten dazu dienen, ihre während des bisherigen Studiums erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vertiefen und erweitern und auf den einzelnen Krankheitsfall anzuwenden. Zu diesem Zweck sollen sie entsprechend ihrem Ausbildungsstand unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung des ausbildenden Arztes ihnen zugewiesene ärztliche Verrichtungen durchführen. Die Studierenden dürfen nicht zu Tätigkeiten herangezogen werden, die ihre Ausbildung nicht fördern.“

(ÄApprO 2002 § 3 (4))

Leider ist dies bisher nicht überall der Fall und die Forderungen des fairen PJs sind weiterhin aktuell.

An den meisten Universitäten ist das PJ in 3 Abschnitte unterteilt, die jeweils 16 Wochen umfassen und in den Pflichtfächern Chirurgie, Innere Medizin und einem weiteren Wahlfach absolviert werden müssen. Beginn ist immer Mitte Mai oder Mitte Oktober. Es kann weltweit an Universitätskrankenhäusern und akademischen Lehrkrankenhäusern abgeleistet werden.

Vor Bewerbung und Antritt in ein Auslandsquartal sind einige Dinge zu beachten damit die Anerkennung auch wirklich erfolgt (es gelten nämlich strengere Regeln als bei einer Famulatur im Ausland).

Die Planung Ihres PJs im Ausland

Beginnen Sie früh genug mit Ihrer Planung, 1-2 Jahre im Voraus sind je nach Wunschziel angemessen (Schweiz 2 Jahre!). Planen Sie für Ihr PJ im Ausland Zeit für die Vorbereitung, die Beschaffung der Unterlagen, das Bewerbungsverfahren des ausländischen Krankenhauses und die Organisation von Unterkunft, Transport und je nach dem auch von Freizeitaktivitäten ein.
Außerdem müssen Sie für Ihr PJ im Ausland die „normalen“ Bewerbungsfristen Ihrer Uni beachten und im Zweifelsfall alle Dokumente von Ihrem zuständigen Landesprüfungsamt bestätigt bekommen; das kostet Zeit!

Stimmen Sie Ihren Auslandsaufenthalt in jedem Fall unbedingt mit Ihrer Fakultät ab!!!

Auswahl der Universität/ des Krankenhauses für Ihr PJ im Ausland

Die Wahl des Auslandsaufenthaltes sollten Sie in erster Linie von den Bedingungen des Krankenhauses, Ihrer präferierten Disziplin und der Landessprache abhängig machen.

Wir von ethimedis haben Ihnen eine Menge Arbeit erspart und Ihnen eine Liste von Krankenhäusern mit guten Arbeits- und Lehrbedingungen erstellt, sodass Sie sich nicht die Mühe machen müssen jedes Haus einzeln zu checken.

Es ist ratsam die Fachrichtung in der Sie später praktizieren möchten in Deutschland zu absolvieren. Dies ermöglicht Ihnen einerseits Einblicke in die Abläufe, Diagnostik und Therapie, so wie sie in Deutschland üblich sind zu erhalten, und andererseits Kontakte für den späteren Berufsstart zu knüpfen.
Bei der Wahl der Fachdisziplin im Ausland sollten Sie nicht unbedacht lassen, dass die hygienischen Standards und Krankheitsbilder unter Umständen nicht mit denen in Deutschland vergleichbar sind und so etwa die Ausübung chirurgischer Tätigkeiten in einem HIV-Endemiegebiet für Sie überhaupt nicht in Frage kommt. Es macht Sinn sich Erfahrungsberichte aus verschiedenen Ländern von früheren PJ-lern durchzulesen, um einen Eindruck von den Voraussetzungen und erlaubten Tätigkeiten vor Ort, sowie den kulturellen Unterschieden bei einem PJ im Ausland zu erhalten.

Aber auch andere Faktoren spielen bei der Entscheidung für oder gegen ein mögliches praktisches Jahr im Ausland eine Rolle. So sollten Sie beispielsweise bei der Planung des PJs im Ausland auch das Klima (Regenzeit, Polartag/-nacht, extreme Sommerhitze…) zur jeweiligen Aufenthaltszeit berücksichtigen. Möchten Sie über Weihnachten von zuhause weg sein? Planen Sie nach oder vor Ihrem praktischen Jahr im Ausland noch Zeit zum Reisen ein? Möchtest Sie Ihr PJ-Tertial komplett im Ausland verbringen oder lieber splitten? Wie sind die Lebensstandards in diesem Land? Können Sie sich für die Zeit Ihres PJs im Ausland darauf einlassen?

Es macht Sinn nicht im letzten Tertial im Ausland zu sein, da die LPAs meist einige Zeit für die Anerkennung brauchen und Sie sonst unter Umständen nicht rechtzeitig zum M3 zugelassen werden. (Rechnen Sie mit min. 2 Wochen für die Anerkennung).

Nicht ganz außer Acht zulassen sind beim PJ im Ausland auch die Flugkosten oder der Verdienst, der in der Schweiz mit beispielsweise rund 1000CHF pro Monat deutlich über der Durchschnittsvergütung in Deutschland ausfällt. Im Umkehrschluss sind dort die Lebenshaltungskosten wesentlich höher. An manchen Universitäten oder Krankenhäusern fallen hingegen sogar Gebühren an, die Sie bezahlen müssen, um das PJ im Ausland dort absolvieren zu dürfen. (häufig hohe Gebühren an englischsprachigen außereuropäischen Unis!)

Auch über die Visabestimmungen der verschiedenen Länder und dem damit verbundenen Aufwand bzw. die damit verbundenen Kosten sollten Sie sich für ein erfolgreiches PJ im Ausland rechtzeitig informieren und bedenken, dass Ihr Visum kein Standardtouristenvisa, sondern ein Visa für die Ausübung medizinischer Tätigkeiten sein muss.

Verfügbare Plätze an Kliniken im Ausland finden Sie am einfachsten bei ethimedis und wenn Sie nach „clinical electives visiting students“ suchen. Die Aufnahmebedingungen und Angebote der einzelnen Häuser sind meist unter „Visiting Students/Study Abroad Students/Temporary Students“ auf den Seiten der Lehrkrankenhäuser aufgelistet.

Auswahl der Universität/ des Krankenhauses für Ihr PJ im Ausland

Australien, Neuseeland: „student internship“ lautet die vergleichbare Studienphase des 6. Jahres mit praktisch-klinischer und akademischer Ausbildung. Sie brauchen eine Klinik mit 6-jährigem Studienangebot, bei der Sie sich als „Sub-Intern“ für die praktische Ausbildung bewerben können.

Brasilien: Dort sind Sie im 6. Jahr „internado“. Meist kann in Brasilien nur ein PJ-Tertial absolviert werden und auch nur Gynäkologie oder Chirurgie.

Frankreich: Ein vergleichbarer Abschnitt im Studium heißt „stages“, der für Studierende vom 4.-6. Jahr andauert. Als „externe“ oder „étudiant hospitalier“ durchläuft man während des praktischen Jahres im Ausland die verschiedenen Fächer für etwa 3- 4 Monate und besucht am Nachmittag Vorlesungen. Deshalb müssen Sie bei der Absolvierung eines PJ-Tertials darauf achten, dass Ihre Ausbildung ganztägig in der Klinik stattfindet und Sie dies nachweisen können.

Großbritannien, Irland: In der „elective period“ für Studenten im 5. Jahr („final year student“) werden die klinischen Fächer in Ausbildungsblöcken durchlaufen.

Israel: Im 7. Studienjahr gibt es eine vergleichbare praktische Ausbildung. Sie benötigen hebräische Sprachkenntnisse!

Kanada: Da das Studium in Kanada nicht einheitlich aufgebaut ist, können Sie eine praktische Ausbildung im „subinternship“ nur an Universitäten mit 4-jährigem Studienangebot absolvieren.

Schweiz: Das „Wahlstudienjahr“ im 5. Jahr ist ähnlich zu unserem PJ. Sie arbeiten als „Unterassistent“ ganztägig an der Klinik.

Spanien: „internato rotatorio“ im 6. Jahr (6o curso) in den Fächern Innere Medizin, Chirurgie, Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie

Südafrika: Als „final year student“ belegen Sie während Ihres PJs im Ausland „elective periods“ in den verschiedenen klinischen Fächern.

USA: Im „final year“ (4. Jahr der med school) durchlaufen Sie während Ihres praktischen Jahrs im Ausland „rotating clerkships“ oder „electives“ in den verschiedenen klinischen Fächern.

Bewerbung für ein PJ im Ausland

Hilfreich für Ihre Bewerbung für ein praktisches Jahr im Ausland ist es, wenn Sie im Anschreiben den Ausbildungsablauf und Ihr aktuelles Studienjahr erwähnen. Im Praktischen Jahr sind Sie „final year student“ oder setzen den Terminus für die Ausbildung im jeweiligen Land ein.
Einen tabellarischen Lebenslauf sollten Sie bei Ihrer Bewerbung für ein PJ im Ausland mitschicken.
Falls Sie bereits Sprachzertifikate erhalten haben, können Sie diese ebenfalls einsenden. Empfehlungsschreiben eines Dozenten oder Professors sind bei einer Bewerbung für ein PJ im Ausland gern gesehen. Meist können Sie auch ein Schreiben im Dekanat anfordern.
Ein Transcript of Records zeigt eine Übersicht über bisher von Ihnen abgeleisteten Kurse und ist meist im Studiendekanat erhältlich.

Falls keine Online Bewerbung möglich ist, schicken Sie Ihre Unterlagen per Post an

  • Englischsprachige Länder: 
    University of … School of Medicine
    Student Affairs, 4th Year Clinical Electives Coordinator
     

  • Französischsprachige Länder:
    Université de …  
    Faculté de Médecine
    Scolarité

Erforderliche Sprachkenntnisse für Ihr PJ im Ausland

Um sich ausreichend mit Ärzten und Patienten verständigen zu können, sollten Sie die Sprache des jeweiligen Landes einigermaßen sicher und fließend beherrschen und bei der Einschätzung Ihrer Kenntnisse ehrlich zu Ihnen sein. Sie haben nichts davon, wenn Sie mit Ach und Krach ein Zertifikat über das ausreichende Sprachniveau erhalten, dann aber vor Ort während Ihres PJs im Ausland nichts verstehen und somit auch nichts lernen können. Einige LPAs setzen mittlerweile Sprachniveaus von B2 (innereuropäisch)/B1 (außereuropäisch) voraus, andere nur ein Schreiben eines Hochschullehrers.
Vielen Studierenden bleibt für das PJ im Ausland nur der englisch- oder deutschsprachige Raum als Alternative. Doch auch wenn Sie sich problemlos mit Fremden auf Englisch unterhalten können, sollten Sie bedenken, dass Sie während Ihres praktischen Jahres im Ausland im Krankenhaus mit englischen Fachbegriffen und Abkürzungen zurechtkommen müssen und unter Umständen eine Anamnese mit Vokabeln für die verschiedenen Schmerzarten erheben müssen. Viele Unis bieten „Medical English“ Kurse, die Sie speziell auf solche Situationen für Ihr PJ im Ausland vorbereiten. Alternativ können Sie auch Bücher zu Vokabeln für Ihr praktisches Jahr im Ausland finden.

In Ländern, die neben Englisch noch eine weitere Amtssprache führen, kommen Sie während Ihres PJs im Ausland mit Grundkenntnissen in dieser Sprache bei den Patienten meist weiter als mit Englisch.

Wenn Sie die Sprache eines Landes nur mäßig gut sprechen, können Sie auch überlegen Ihr chirurgisches Quartal dort zu absolvieren. Ihre Kontakte werden sich hauptsächlich auf Ärzte beschränken, bei denen Sie in der Regel mit Englisch klarkommen.

Wichtige Versicherungen für Ihr PJ im Ausland

  • Eine Auslandskrankenversicherung wird für ein PJ im Ausland dringendst empfohlen! Achten Sie bei Abschluss besonders darauf, dass die Versicherung den Rücktransport nach Deutschland umfasst und Sie so eine Behandlung in Deutschland in Anspruch nehmen kannst.
  • Der Abschluss einer privaten Berufshaftpflichtversicherung ist für ein PJ im Ausland ebenfalls ein Muss, da Sie während eines Auslandsaufenthaltes meist nicht mehr über die Heimatuniversität versichert sind. Sie können während Ihres Studiums und PJs zum Beispiel kostenlos über den Hartmannbund eine solche Versicherung erhalten.

Andere günstige Tarife lassen sich über Standesvereinigungen, Ärzteverbunde oder spezielle Ärzteversicherungen finden.

  • Im PJ im Ausland sind Sie ebenfalls nicht mehr über die Heimatuniversität unfallversichert. Sie sollten auch über diese Absicherung nachdenken bzw. wird sie von manchen Universitäten vorausgesetzt.
  • Sie sollten diese Dokumente in englischer Sprache mit sich führen.

Mögliche Förderungen für ein PJ im Ausland

Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für einen Aufenthalt im Ausland.

Deutschlandweit können Sie sich auf diese Angebote bewerben:

    • Erasmus + „Praktikum“ 
      Gültig für ein min. 60-tägiges Praktikum in einem der 28 Mitgliedsstaaten der EU oder in Norwegen, Island, Liechtenstein, Türkei. Nur Förderung ganzer Monate möglich. Je nach Land gibt es eine unterschiedlich hohe Förderung, der PJ Platz muss dabei selbst organisiert werden. Die Bewerbung für das Erasmusgeld läuft über das jeweilige International Office der Uni. Erasmus+ „Studium“ nicht möglich! https://www.erasmusplus.de/

    • Promos
      Für außereuropäische Praktika, die min. 6 Wochen andauern. Max. Förderung bis 3 Monate mögliche.

    • Auslands-BAföG
      Auch wenn in Sie in Deutschland nicht BAföG berechtigt sind, kann es sein, dass Sie sich hierfür qualifizieren.

    • Fahrkostenzuschuss der bvmd
      Nur bei einer Auslandszusage durch die bvmd möglich, first-come first-serve Prinzip.

 

Einige Universitäten bieten im Rahmen des PJs im Ausland zusätzlich interne Stipendien an, die Sie meist auf den Seiten der International Offices oder den Medizinischen Fakultäten finden.

Infos zu Impfungen/Medikation während des PJs im Ausland

Etwa ein halbes Jahr vor Ihrem PJ im Ausland sollten Sie sich auf der Seite des RKI über empfohlene Impfungen informieren und sich bei einem Reisemediziner oder tropenmedizinischen Institut beraten lassen. Manche Länder verlangen spezielle Nachweise über Impfungen oder TBC-Diagnostik für die Einreise. Auch wenn Ihr „PJ-Land“ diese nicht explizit verlangt, sollten Sie auch die Bestimmungen der Länder berücksichtigen, in die Sie eventuell noch vor oder nach Ihrem PJ im Ausland zum Urlaub wollen. Besonders bei der Gelbfieberimpfung ist das der Fall. Diese wird z.B. nicht explizit von Malawi und Sambia vorgeschrieben, allerdings dringend empfohlen, da die Länder als Gelbfiebergebiete gelten.

In vielen asiatischen und afrikanischen Ländern empfiehlt es sich außerdem, an eine Malariaprophylaxe zu denken. Unter Umständen ist es günstiger die Medikamente vor Ort zu kaufen.
Sie können bei Ihrer Krankenkasse nachfragen, ob diese die Impfungen und Malariaprophylaxe für euer PJ im Ausland übernimmt; manchmal hat man damit Erfolg. Lassen Sie sich dann aber unbedingt eine schriftliche Bestätigung geben. Sie können auch den betriebsärztlichen Dienst Ihres Klinikums kontaktieren und nachfragen, ob Impfungen für Ihr praktisches Jahr im Ausland übernommen werden.
Vor Abflug sollten Sie je nach Land auch eine entsprechend umfangreiche Reiseapotheke für die Dauer Ihres PJs im Ausland einpacken.

Anforderungen vom Landesprüfungsamt für das PJ im Ausland

Die Landesprüfungsämter legen Wert darauf, dass die Anforderungen in Art, Inhalt und Umfang dem jeweiligen Tertial an der Heimatuniversität entsprechen. Hierzu wird eine Ausbildung nach Logbuch gefordert.
Oft finden Sie eine von den LPAs erstellte Liste mit den von ihnen anerkannten Krankenhäusern (oder richte dich nach der Liste von NRW).
Sollten Sie für Ihr PJ im Ausland ein Haus, das nicht auf dieser Liste steht, ins Auge gefasst haben, können Sie dies im Einzelfall meist mit dem Dekanat und dem entsprechenden LPA abklären. Hierzu müssen Sie ein Äquivalenzverfahren beantragen, in dem geprüft wird, ob die Ausbildung in Ihrem Wunschkrankenhaus als gleichwertig mit der Ausbildung in Deutschland angesehen wird und damit eine Anerkennung des PJs im Ausland möglich ist. Das müssen Sie VOR Ihrem Auslandsaufenthalt tun; berücksichtige dabei genügend Vorlaufzeit.

Oft brauchen Sie dafür einen Lehrplan des jeweiligen Fachgebietes, eine bestimmte Bettenanzahl muss vorhanden sein und andere Bedingungen erfüllt sein. Hier sind die Bestimmungen aufgelistet:

§ 4 Durchführung des Praktischen Jahres in außeruniversitären Einrichtungen

(1) Sofern das Praktische Jahr nach § 3 Abs. 1 in Verbindung mit § 3 Abs. 2 Satz 1 in Krankenhäusern, die nicht Krankenhäuser der Universität sind, durchgeführt wird, muss in der Abteilung, in der die Ausbildung erfolgen soll, eine ausreichende Anzahl von Ärzten sowohl für die ärztliche Versorgung als auch für die Ausbildungsaufgaben zur Verfügung stehen. Ferner müssen regelmäßige pathologisch-anatomische Demonstrationen durch einen Facharzt für Pathologie und klinische Konferenzen gewährleistet sein. Zur Ausbildung auf den Fachgebieten der Inneren Medizin und der Chirurgie sind nur Abteilungen oder Einheiten geeignet, die über mindestens 60 Behandlungsplätze mit unterrichtsgeeigneten Patienten verfügen. Auf diesen Abteilungen muss außerdem eine konsiliarische Betreuung durch nicht vertretene Fachärzte, insbesondere für Augenheilkunde, für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, für Neurologie und für diagnostische Radiologie oder Strahlentherapie sichergestellt sein.

(2) Die Durchführung der praktischen Ausbildung setzt außerdem voraus, dass dem Krankenhaus den Ausbildungsanforderungen entsprechende Einrichtungen zur Verfügung stehen; insbesondere eine leistungsfähige Röntgenabteilung, ein leistungsfähiges medizinisches Laboratorium, eine medizinische Bibliothek, ein Sektionsraum und ausreichende Räumlichkeiten für Aufenthalt und Unterrichtung der Studierenden.

(3) Die Krankenhäuser sind verpflichtet, die Ausbildung nach § 3 Absatz 1 gemäß dem Logbuch der Universität durchzuführen, mit der sie die Vereinbarung abgeschlossen haben. Die Studierenden nehmen an den auf die Ausbildung nach § 3 Absatz 1 vorbereitenden Lehrveranstaltungen und, soweit möglich, an den begleitenden Lehrveranstaltungen teil. Die Krankenhäuser benennen einen Beauftragten für das Praktische Jahr, der die Ausbildung mit der Universität abstimmt sowie die Evaluation nach § 3 Absatz 7 nach den Vorgaben der Universität durchführt und dieser die Ergebnisse der Evaluation mitteilt.

(4) Für die Durchführung der praktischen Ausbildung in Lehrpraxen und anderen Einrichtungen der ambulanten ärztlichen Krankenversorgung nach § 3 Absatz 2a legen die Universitäten die Anforderungen im Einvernehmen mit der nach Landesrecht zuständigen Stelle fest.

(ÄApprO 2002) (LINK) http://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html

GENERELL GILT FÜR DAS PJ IM AUSLAND:

– Das Krankenhaus im Ausland muss ein Universitätsklinikum oder ein akademisches Lehrkrankenhaus einer Universität sein.

– Als Wahlfach können Sie nur Fachbereiche wählen, die auch an Ihrer Heimatfakultät angeboten werden, da Sie im M3 auch von diesem Lehrstuhl geprüft werden. Das Wahlfach Allgemeinmedizin können Sie nicht im Ausland absolvieren.

– Einige Unis haben noch speziellere Vorgaben für die Fächer Innere Medizin und Chirurgie (wie oft Sie rotieren müssen/ welche Subdisziplinen Sie belegen müssen).

– Beginne und Ende des Tertials müssen mit den Tertialzeiten in Deutschland übereinstimmen. Davon abweichende Daten müssen genehmigt werden oder Sie müssen diese mit Urlaubstagen „zurechtbiegen“ (z.B. überlappende Tertiale mit Urlaubstagen ausgleichen oder nur 12-wöchige Arbeitsphasen mit 4 Wochen Urlaub auf 16 Wochen verlängern). Wichtig ist, dass Sie die Gesamtausbildungszeit beibehalten und die maximal erlaubten Fehlzeiten nicht überschreiten.

– Je nach Uni werden 1-3 Auslandstertiale anerkannt, meist können Sie eines davon splitten, d.h. in 2×8 Wochen im gleichen Fach aufteilen. Dann können Sie 8 Wochen im Ausland und 8 Wochen an Kliniken Ihrer Heimatuni verbringen und an manchen Unis auch beide Abschnitte in verschiedenen Krankenhäusern im Ausland absolvieren. Dabei dürfen Sie dieses Tertial aber nicht weiter durch Fehlzeiten verkürzen.

– Sie müssen aufpassen, dass Sie die zulässige Vergütungsgrenze beim PJ im Ausland nicht überschreitest.

Dokumente zu Anerkennung (ähnlich in jedem Bundesland) nach Ihrem PJ im Ausland beim LPA

– Verwenden Sie die Vordrucke des jeweiligen LPA (meist auf den Homepages) und auch im deutschsprachigen Ausland die englischsprachigen Vordrucke
– von der Universität im Ausland ausgestellte Dokumente müssen auf Landessprache verfasst sein (einige Unis akzeptieren auch Englisch)
– nicht auf Englisch oder Deutsch verfasste Dokumente müssen Sie beglaubigt übersetzen lassen (entfällt bei zweisprachigen Vordrucken). Manchmal reicht dazu die Übersetzung durch einen Hochschullehrer (günstiger!)
Bescheinigung des im Ausland absolvierten Tertials von dem dortigen Ausbildungsarzt ausgestellt, persönliche Daten, Start und Ende der Ausbildung, Angabe zu Fehlzeiten, in Landessprache oder Englisch verfasst, frühestens am letzten Ausbildungstag ausgestellt meist mit Stempel und Siegel so, dass erkennbar ist, dass es sich um ein Uniklinikum /AL handelt
Äquivalenzbescheinigung (heißt je nach LPA anders, nur notwendig wenn Ihr Wunschkrankenhaus nicht auf der Liste steht) Ihres Heimatdekanats, das Ihnen damit die Gleichwertigkeit der Ausbildung im Ausland bescheinigt. VOR Antritt einholen! Oben sind die Bedingungen dafür aufgelistet
Immatrikulationsnachweis der ausländischen Uni oder Schreiben vom dortigen Dekan, der Sie mit den ausländischen Studenten gleichstellt. VOR Antritt einholen!
Splittingantrag (je nach Uni) falls Sie Ihr Auslandstertial aufteilen wollen. VORHER in Ihrem Heimatdekanat einholen.
– Sprachnachweis, je nach Uni/LPA werden unterschiedliche Dokumente akzeptiert

Wenn Sie mehrere Auslandstertiale von Ihrem PJ im Ausland anrechnen lassen möchten, ist es günstiger alle auf einmal einzureichen, da Sie eine Art Mengenrabatt bekommen.

Klären Sie die Anerkennung Ihres Auslandaufenthaltes in jedem Fall mit Ihrem Studiendekanat ab!

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