Famulatur-Bericht vom 28.09.2022
August 2022 – August 2022
Tolles Team mit super Lernmöglichkeiten bei viel Eigeninitiative und dem Willen, über Orgaprobleme & Stress hinweg zu sehen
Die Frauenklinik der Uni Essen ist eine gute Möglichkeit um die Breite der Gynäkologie kennenzulernen. Ich persönlich habe in meinem Monat dort sehr viel gelernt. Allerdings hängt es sehr sehr viel mit Eigeninitiative zusammen und dem wirklichen Wunsch etwas zu lernen. Von sich aus kommt eher niemand zu einem um Dinge genauer zu erklären, da muss man schon aktiv nachfragen.
Leider wurde keine Kleidung gestellt was im Besonderen im Kreißsaal schon schwierig ist. Wurde auch ein Mal von einer Mitarbeiterin sehr böse angegangen weil ich mich für den Funktionsbereich umgezogen habe.
Grundsätzlich wird man auch als Famulantin fest im OP eingeplant, assistieren kann man also sehr viel. Ansonsten hauptsächlich BEs und Anamnesen, aber mit Eigeninitiative durfte ich auch bei den OPs mal nähen. (Ich bin allerdings auch noch am Anfang der Klinik, ich weiß nicht wie es vllt in einem höheren Semester ist) Ich hatte auch die Möglichkeit bei einigen beliebten OPs als erste Assistenz zu assistieren. Das hat vA mit Eigeninitiative zu tun , aber auch damit, dass die Assistent*innen leider selbst nicht viel in den OP kommen.
Die Assistenzärzt*innen und auch die allermeisten Oberärzt*innen sind super freundlich und allgemein ist die Stimmung der Frauenklinik in meinen Augen untereinander sehr gut. Also es herrscht ein gutes Miteinander. Auch wenn natürlich das allgemeine Stresslevel ähnlich hoch ist wie an anderen (Uni)Kliniken. Das merkt man natürlich dem Personal auch an, hatte aber für den Umgang mit mir keine negative Konsequenz.
Leider ist die Organisation nicht super. In einer Woche waren wir plötzlich 11 Student*innen. So viele kann man natürlich nicht gebrauchen. Und dann an anderen Tagen war ich plötzlich allein und konnte die Dinge, die ich sehen wollte, nicht sehen, weil ich woanders eingespannt wurde.
Ich durfte sogar bei einigen internen Fortbildungen teilnehmen. So zB eine Fortbildung über Kiwis und Zangengeburt. Das war wirklich super. (Liegt hier aber auch an Eigeninitiative, wenn man jeden Tag um 15 Uhr gehen will, bekommt man solche Angebote nicht)
Alles in allem würde ich jederzeit noch Mal gern eine Famulatur dort machen, besonders wegen des Teams. Langfristig dort zu arbeiten könnte ich mir durch die extrem hohe emotionale und körperliche Belastung allerdings nicht vorstellen. Attraktiver würde die Frauenklinik natürlich werden, wenn die Organisation besser und auch die Grundvoraussetzungen (zB Kittel/Kasak, evt ein Essen oder so) gegeben wären.
Famulatur-Bewertung aus diesem Famulatur-Bericht
= Uniweiter Durchschnitt